Deutsch-Blick-Geschichte
PÄNG - PÄNG
Geschehen am 27. Juni 1970 / 21:30 Uhr, in der Bleibtreustraße, vor dem Lokal Bukarest
Von Jürgen Heinz Peter Deutsch / Freelancer / Blogger / @DeutschOpinionofpress
Klaus Speer, ist der Kopf einer Bande, die etwa vierzig Prostituierten Etablissements in der City West-Berlins kontrolliert - am Stuttgarter Platz, an den angrenzenden Straßen des Ku-damm's und an der Potsdamer Straße. Der Clan erpresst Schutzgelder, platziert ihre Männer in den Etablissements, verwaltet illegales Glücksspiel in den Hinterzimmern mit Gewinn und ist im Deal Geschäft tätig.
Aber sei einiger Zeit drängt eine Gruppe von Iranern ins große Geschäft. Es wird vermutet, sie würden vom Verkauf leichter Drogen an Studenten Moneten machen. Der Kopf der Bande ist Mehdi S. - genannt "Hasch-Eddy". Auf Widerstand stoßen sie kaum, gilt die "Perser-Bande" als äußerst brutal, sodass deutsche Zuhälter das Nachsehen haben. Die Perser übernehmen das Inkasso der Schutzgebühren und in den Lokalen Prostituierte auszunehmen - dabei Drogen an die Freier verkaufen.
Daraufhin will Speer für Klarheit sorgen. Am 27.Juni 1970 ruft er den Iraner "Hasch-Eddy" in seinem Stammlokal in der Droysenstr. an, er solle zwei Unterhändler in das Lokal Bukarest n der Bleibtreustr. gegenüber Niehburstr. (Kino "Filmkunst 66") schicken, dann könne man die Lage besprechen. Speer selbst hat aufgerüstet und Zuhälter aus Stuttgart und Frankfurt kommen lassen. Zu 21:00 h gehen dreißig deutsche Speer-Mitläufer und zwei persische Agenten zu Tisch. Die Perser haben mit einer Falle gerechnet, die Speer ihnen stellt und ihrerseits Verstärkung organisiert, die vor dem Lokal Bukarest sich verschanzt haben. Das wiederum ist der Speer-Truppe nicht entgangen. Kurz nach 21:30 h eröffnete einer der Speer-Eskorte mit seiner Maschinenpistole Feuer auf die Perser-Rivalen. Es folgt ein PÄNG - PÄNG auf die Salven und am Schluss liegen zehn Perser vor dem Lokal Bukarest am Boden, drei davon schwer Verletzt, einer ist tot - der 22jährige Ali Sharkri aus Teheran. 13 Kugeln trafen Hasch-Eddy - doch er überlebt. Es gibt Blutlachen auf dem Trottoir und Asphalt und von den Geschossen ramponierte Fahrzeuge.
Im Juni 1970, nach der Schießerei in der Bleibtreustr. wurde nach polizeilichen Ermittlungen festgestellt - die Iraner, die nach der Macht im West-Berliner Rotlichtmilieu griffen, lebten nicht vom Teppichhandel, auch nicht primär vom Dealen mit leichten Drogen, ja, nicht mal von der Zuhälterei. Es waren von ihnen nur "Nebenbeschäftigungen", während diese Iraner hauptsächlich für den geldbringenden "Geheimdienst SAVAK" arbeiteten.
Am frühen Morgen des 28. Juni 1970 war ich als Post-Briefträger in der Bleibtreustr. tätig und sah Blutlachen, ramponierte Fahrzeuge vor dem Lokal Bukarest.